Den mit 2.000 Euro dotierten Preis übergab Eva Fugger, Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Burgenland (2. v. re.), an das in Großpeteresdorf ansässige Unternehmen.
Mit dem Raiffeisen Burgenland Nachhaltigkeitspreis holt die Raiffeisen Nachhaltigkeitsinitiative Burgenland engagierte Menschen und Unternehmen vor den Vorhang, die sich aktiv für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft in der Region einsetzen. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wird von einer unabhängigen Expertenjury vergeben. In diesem Jahr geht die Auszeichnung an die O.K. Energie Haus GmbH aus Großpetersdorf.
Mehr als Holz – ein Statement für Regionalität
Die O.K. Energie Haus GmbH steht für nachhaltiges Bauen in Österreich und setzt auf regionale Wertschöpfung, ökologische Verantwortung und echte Wirkung für Mensch und Umwelt. Gebaut wird mit heimischem Holz, CO₂-bindender Zellulosedämmung aus Altpapier und natureplus-zertifizierten Baustoffen.
Die Zahlen sprechen für sich: 49 Mitarbeitende sind direkt beim Unternehmen beschäftigt, über 200 Menschen in regionalen Partnerfirmen arbeiten an den Projekten. Vom Rohstoff Holz über Fenster und Dämmung bis zur Firmenflotte stammen nahezu alle Produkte aus dem Burgenland oder angrenzenden Regionen. Jeder Bau sichert Arbeitsplätze, stärkt die regionale Wirtschaft und vermeidet lange Transportwege.
Beeindruckende Klimabilanz
Mit über 590 errichteten Gebäuden hat das Unternehmen rund 33.000 Tonnen CO₂ gebunden. Die Häuser sind klimafit gebaut, klimaaktiv zertifiziert und bis zu 40 Prozent effizienter als Standardbauten. Auch bei über 30 Grad Außentemperatur bleibt das Raumklima angenehm kühl.
Zu den Referenzprojekten zählen die ökologische Vorzeigeschule Neuberg, in der nachweislich die Herzfrequenz der Kinder sinkt und das Wohlbefinden gefördert wird, sowie das preisgekrönte Schülerheim der Keramikschule in Stoob. Auch zahlreiche Gesundheitseinrichtungen wurden in dieser Holzbauweise realisiert.

Bei der Preisverleihung (v.l.): Vanessa Gollatz (Office Management O.K. Energie Haus), Jürgen Laschober (CMO O.K. Energie Haus), Michael Oberfeichtner (CEO O.K. Energie Haus), Mag. Eva Fugger (Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Burgenland) und Karin Oberfeichtner (Eventmanagement O.K. Energie Haus).
Internationale Anerkennung
Die Arbeit des Unternehmens findet auch international Beachtung: Im März 2025 wurde die O.K. Energie Haus GmbH in Brüssel mit dem Titel „Sustainable Hero Österreich“ ausgezeichnet. Unter über 8.900 nominierten Unternehmen aus 14 Ländern setzte sich das burgenländische Unternehmen als einziges österreichisches Unternehmen als Gesamtsieger im Bereich Nachhaltigkeit durch und wurde damit zum nachhaltigsten Unternehmen ausgezeichnet.
Als Partner des Klimaschutzministeriums, mehrfacher Gewinner des Holzbaupreises, Träger des BGF-Siegels und familienfreundlichster Betrieb 2024 forscht die O.K. Energie Haus GmbH in Projekten zu klimaneutralen Gebäuden, thermischen Gebäudehüllen, Überhitzungsschutz und Kreislaufwirtschaft.
„Der Gewinn des Raiffeisen Nachhaltigkeitspreises ist für uns weit mehr als eine Auszeichnung“, betont Michael Oberfeichtner, CEO von O.K. Energie Haus. „Er ist die Bestätigung, dass konsequente Verantwortung und gelebte Haltung Wirkung zeigen. Seit über zwei Jahrzehnten bauen wir Häuser, die Menschen schützen, Ressourcen bewahren und eine lebenswerte Zukunft sichern.“
Zur Unternehmensphilosophie erklärt Oberfeichtner: „Nachhaltigkeit ist der Kern unserer DNA. Sie bestimmt jede Entscheidung, jedes Material und jedes Detail in Planung, Produktion und Bau.“ Die Produktionshalle wird mit eigener Photovoltaik betrieben, die Firmenflotte ist weitgehend elektrisch, und die Wärmeversorgung basiert auf erneuerbarer Energie.
Mut zur Veränderung
Anderen Unternehmen gibt Oberfeichtner einen klaren Rat mit auf den Weg: „Nachhaltigkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Konsequenz. Jeder Betrieb, egal welcher Größe, kann beginnen, Ressourcen zu schonen und Prozesse neu zu denken. Mut zur Veränderung – Nachhaltigkeit ist kein Kostenfaktor, sondern eine Investition in Stabilität, Reputation und Zukunftssicherheit.“
Ambitionierte Zukunftspläne
Für die Zukunft plant das Unternehmen, sein Modell der regionalen Holzbauproduktion europaweit zu etablieren. Ziel ist es, dezentrale Fabriken zu schaffen, die mit regionalen Materialien klimafitte Gebäude in Serienqualität fertigen. Parallel entwickelt die O.K. Energie Haus GmbH neue Generationen energieautarker Gebäude, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen.
„Wir treten jeden Tag den Beweis an, dass ökologisches Bauen die fortschrittlichste Form von Architektur ist“, so Oberfeichtner abschließend. „Unsere Projekte zeigen, dass Nachhaltigkeit kein Verzicht, sondern ein Gewinn an Lebensqualität, Wirtschaftlichkeit und Zukunftssicherheit ist.“
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens folgt den Zielen der Vereinten Nationen (SDGs) und den Kriterien der EU-Taxonomie. Damit trägt die O.K. Energie Haus GmbH aktiv dazu bei, den Green Deal Europas in die Praxis umzusetzen.
Raiffeisen Burgenland leistet Pionierarbeit für die Region
„Nachhaltigkeit ist bei Raiffeisen Burgenland nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. Es ist mir eine besondere Freude, mit dem Raiffeisen Nachhaltigkeitspreis Burgenland jedes Jahr jene Menschen und Unternehmen auszuzeichnen, die mit ihrem Engagement echte Veränderung in der Region bewirken. Ich gratuliere Michael Oberfeichtner und dem gesamten Team der O.K. Energie Haus GmbH zu dieser verdienten Auszeichnung. Ihr innovativer Ansatz im nachhaltigen Bauen zeigt eindrucksvoll, wie Klimaschutz, regionale Wertschöpfung und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Solche Vorzeigeunternehmen machen das Burgenland lebenswerter und beweisen, dass die Energiewende direkt vor unserer Haustür beginnt“, erklärt Mag. Eva Fugger, Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Burgenland.
Der Raiffeisen Nachhaltigkeitspreis Burgenland ist ein wichtiger Baustein der Raiffeisen Nachhaltigkeitsinitiative Burgenland, die 2022 mit der Gründung der Raiffeisen Energiegenossenschaften ins Leben gerufen wurde. Heute, mehr als drei Jahre später, ist jeder zwölfte Haushalt und bereits jede vierte Gemeinde im Burgenland Mitglied der Raiffeisen Energiegenossenschaften.
Auf Grundlage des burgenländischen Modells wurden österreichweit mehr als 180 Energiegenossenschaften mit über 37.000 aktiven Zählpunkten gegründet, die alle aus dem Burgenland betrieben werden. Damit ist jeder vierte Teilnehmer einer Energiegemeinschaft in Österreich Mitglied bei einer der 180 Raiffeisen Energiegenossenschaften.
Die Idee hinter den Raiffeisen Energiegenossenschaften Burgenland ist einfach und wirkungsvoll: Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Gemeinden erzeugen gemeinsam Ökostrom – aus Solar- und Windkraftanlagen sowie Kleinwasserkraftwerken – und handeln ihn untereinander zu fairen Tarifen.
Die Strompreise werden in der Genossenschaft bestimmt und die Mitglieder profitieren von gesetzlich verankerten Vorteilen unter anderem durch den Wegfall der Elektrizitätsabgabe und einer Reduktion der Netzgebühren. Aktuell zählen die Raiffeisen Energiegenossenschaften im Burgenland mehr als 11.300 Zählpunkte. Der Strompreis nach Ersparnis für Mitglieder beträgt nur 7,67 Cent pro kWh exkl. USt., die Einspeisevergütung 9,00 Cent pro kWh.

