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Raiffeisen Energiegenossenschaften als Best-Practice-Modell 2024 ausgezeichnet

Die beim Klima- und Energiefonds angesiedelte „Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften“ hat die Raiffeisen Energiegenossenschaften als Best-Practice-Projekt des Jahres 2024 ausgezeichnet.

Die Auszeichnung würdigt den innovativen und nachhaltigen Ansatz von Raiffeisen Burgenland bei der Etablierung von Energiegenossenschaften und deren Beitrag zur regionalen Energiewende.

Raiffeisen Burgenland ist Vorreiter: Grüner Strom aus der Nachbarschaft zu fairen Tarifen
Als einziges Bundesland Österreichs deckt das Burgenland fast 100 Prozent seiner Landesfläche mit Energiegenossenschaften ab und setzt damit neue Maßstäbe in der regionalen Energieversorgung.

Mit mehr als 5.896 aktiven Zählpunkten, davon auf 2.027 Einspeiser und 3.869 Verbraucher, haben die burgenländischen Energiegenossenschaften ein beeindruckendes Netzwerk aufgebaut. Die Mitglieder decken derzeit bis zu 40 Prozent ihres Strombedarfs selbst ab, wobei sich die Mitgliederzahl innerhalb eines Jahres verdoppelt hat.

„Die Raiffeisen Energiegenossenschaften zeigen eindrucksvoll, wie der Übergang zu erneuerbaren Energien gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmer:innen und Gemeinden gestaltet werden kann. Das Genossenschaftsmodell ermöglicht nicht nur eine demokratische Teilhabe an der Energiewende, sondern schafft auch regionale Wertschöpfung und stärkt den sozialen Zusammenhalt. Mit den Raiffeisen Energiegenossenschaften hat das Burgenland eine Vorreiterrolle mit Vorbildwirkung eingenommen. Österreichweit wurden bereits 60 Genossenschaften nach dem burgenländischen Raiffeisen-Genossenschaftsmodell gegründet.", betont Mag. Eva Fugger, Generaldirektor-Stellvertreterin der Raiffeisenlandesbank Burgenland.

Erfolgsbilanz der Raiffeisen Energiegenossenschaften: Preise unter Österreich-Durchschnitt
Die Raiffeisen Energiegenossenschaften haben in den letzten Monaten starke Ergebnisse erzielt: Mit rd. 6.000 aktiven Zählpunkten und mehr als 2.000 Einspeisern wurde mehr Strom produziert, als die rd. 3.900 Verbraucher benötigt haben. Allein im Juni und Juli 2024 wurde so viel Strom gehandelt wie im gesamten Jahr zuvor. Die Mitglieder der burgenländischen Energiegenossenschaften decken derzeit durchschnittlich bis zu 40 Prozent ihres Strombedarfs selbst und die Mitgliederzahl hat sich innerhalb eines Jahres verdoppelt. Die Preise lagen unter dem Österreich-Durchschnitt.

Die Raiffeisen Energiegenossenschaften wurde auch für den TRIGOS Österreich 2024 in der Kategorie "Regionale Wertschaffung" nominiert. Die Jury würdigte dabei besonders die Möglichkeit der Bürgerinnen und Bürger, ihre eigenen Strompreise festzulegen und durch erneuerbare Stromproduktion Resilienz gegen externe Einflüsse zu schaffen.

Neue Bürgerenergiegenossenschaft ermöglicht österreichweiten Stromhandel

Mit der neuen Raiffeisen Bürgerenergiegenossenschaft ist ein nicht nur ein burgenlandweiter, sondern ein österreichweiter Stromhandel möglich – in den ersten zwei Wochen gab es mehr als 1.000 Anmeldungen. Dadurch können alle Mitglieder überschüssigen Strom nutzen – sei es Sonnenstrom aus dem Burgenland und vielleicht auch schon bald Strom aus Wasserkraftwerken aus anderen Bundesländern.

Raiffeisen Energiegenossenschaften im Überblick

  • Mitglied in den burgenländischen Energiegenossenschaften kann jeder werden, ob mit oder ohne eigener Photovoltaikanlage.
  • Die Energiegenossenschaften sind nicht gewinnorientiert, sondern gemeinnützig. Die Tarife für die Mitglieder liegen bisher deutlich unter der österreichweiten Preisentwicklung.
  • Die Preise werden vierteljährlich von der Energiegenossenschaft selbst festgelegt, um allen Mitgliedern, Verbraucher und Einspeiser, attraktive und faire Tarife bieten zu können.
  • Die Mitglieder bezahlen nur den Strom, den sie verbrauchen. Es werden keine zusätzlichen laufenden Gebühren oder Grundgebühren pro Zählpunkte erhoben.
  • Die Mitglieder müssen nicht den Vertrag mit ihrem Energieversorger kündigen.
  • Die burgenländischen Raiffeisenbanken übernehmen ehrenamtlich und damit kostenlos die Mitgliederverwaltung der Genossenschaften, der Revisionsverband die laufende Prüfung und Kontrolle und stellt damit die Einhaltung der Gemeinnützigkeit sicher.
  • Raiffeisen hat 20 Energiegenossenschaften – flächendeckend im Burgenland von Pama über Eisenstadt bis nach Jennersdorf gegründet. Die Bürgerenergiegenossenschaft, die einen österreichweiten Stromhandel ermöglicht, ging im September an den Start. Bereits 1.500 Personen haben sich in den ersten 2 Monaten für die Bürgerenergiegenossenschaft angemeldet.
  • Aktuelle Tarife in der Erneuerbaren Energiegenossenschaft (EEG): 9 Cent* Einspeisevergütung, 10,29 Cent* Strompreis nach Ersparnis und ab 1.1.2025 nach Wegfall der zB. Strompreisbremse und Abgabenbefreiungen etc. und unter Berücksichtigung der steigenden Netzkosten nur mehr rd. 7,27 Cent* Strompreis nach Ersparnis (Mitglieder der regionalen Energiegenossenschaften erhalten per Gesetz 28% Rabatt auf die Netzkosten und zahlen keinen Erneuerbaren-Förderbeitrag und keine Elektrizitätsabgabe für die gelieferte Strommenge aus der EEG. Diese Vorteile sind vom Strompreis der EEG zur Ermittlung des tatsächlichen Strompreises nach Ersparnis zu berücksichtigen)
  • Aktuelle Tarife in der Bürgerenergiegenossenschaft Burgenland (BEG): ab 1.1.2025 8 Cent* Einspeisevergütung, 9,95 Cent* Strompreis.

Foto © RNI: v.l.n.r.: Daniel Berger, Energie- und Umweltberatung NÖ (eNu), Herbert Greisberger, Geschäftsführer, Energie- und Umweltberatung NÖ (eNu), Markus Taschek, Projektleiter Raiffeisen Nachhaltigkeitsinitiative Burgenland, Stephan Heidler, Leiter der Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften

 *Alle Beträge in Cent pro kWh exkl. 20% Ust.