Rotenturms Bürgermeister Manfred Wagner im Interview über die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Raiffeisen Energiegenossenschaft.
Rotenturm war eine der ersten Gemeinden, die sich entschlossen hat, den burgenländischen Energiegenossenschaften beizutreten. Was hat Sie überzeugt?
Manfred Wagner: „Wir haben über die Medien von dieser Initiative erfahren und der Gemeinderat hat es dann beschlossen. Energiegenossenschaften geben uns als Gemeinde und unseren Bürger*innen die Möglichkeit, regional selbst Strom durch Solaranlagen zu erzeugen und diesen innerhalb der Genossenschaft zu vernünftigen Preisen zu teilen. Solche Projekte sind sinnvoll und lohnen sich. Gemeinsam Strom zu erzeugen und zu nutzen war für uns als Gemeinde ein zentrales Argument, der Energiegenossenschaft beizutreten, da hier auch der gemeinschaftliche Aspekt im Vordergrund steht.“
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Teilnahme an der Energiegenossenschaft?
„Unser Ziel ist es, die Stromkosten für die Gemeinde und damit für die Bürger*innen in einem überschaubaren Rahmen zu halten und effizient zu wirtschaften. Wir wollen innovative und zukunftsweisende Projekte umsetzen, die den Energiepreis senken, vor allem dann, wenn wir den Strom selbst produzieren können. Es geht um Nachhaltigkeit und um Unabhängigkeit.“
Welche öffentlichen Gebäude gehören zur Energiegenossenschaft?
„In der Energiegenossenschaft sind alle öffentlichen Gebäude wie das Kommunikationszentrum in Spitzzicken, das Feuerwehrhaus, das Jugendhaus und die Mehrzweckhalle in Siget und in Rotenturm das Feuerwehrhaus, das Vereinshaus und die Volksschule. Alle öffentlichen Gebäude werden von der Energiegenossenschaft mit Strom versorgt.“
"Meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptargumente, sich an einer Energiegenossenschaft zu beteiligen, sei es als Gemeinde oder als Privatperson: der Preis und die Notwendigkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun und ein Vorbild zu sein."
Was sind die Vorteile für die Bürger*innen?
„Wir erzeugen Strom für uns selbst, für unsere Gemeinde, für unsere eigenen Gebäude. Der Überschuss, den wir als Gemeinde mit den Photovoltaikanlagen erzeugen, kommt über die Energiegenossenschaft direkt den Bürger*innen zugute, auch jenen, die keine eigene Photovoltaikanlage haben. Das ist ein Modell, von dem alle profitieren, egal ob man selbst Strom erzeugt oder nur Konsument ist.“
Was wurde bisher erreicht?
„Die Stromkosten sind gesunken, das ist natürlich für viele ein zentrales Thema. Meiner Meinung nach gibt es zwei Hauptargumente, sich an einer Energiegenossenschaft zu beteiligen, sei es als Gemeinde oder als Privatperson: der Preis und die Notwendigkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun und ein Vorbild zu sein. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen, Strom aus lokalen, nachhaltigen Quellen erzeugen und ihn zu einem vernünftigen Preis, den sich jeder leisten kann, gemeinsam nutzen. Und genau das tun Energiegenossenschaften.
Wie wurde das Projekt in der Gemeinde aufgenommen?
„Es hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Wir haben einen eigenen Informationsabend veranstaltet, der sehr gut besucht war - so viele Sesseln hatten wir gar nicht. So ist es ins Rollen gekommen. Das Thema Energie interessiert die Leute.“
Was ist für die Zukunft geplant?
„Den Ausstieg aus dem Öl weiter vorantreiben, mit weiteren Photovoltaikanlagen oder anderen alternativen Formen wie Hackschnitzelanlagen, wie wir sie bereits haben. Es ist wichtig, diese Schritte gemeinsam zu gehen und die Gemeinde und die Bürger*innen in eine Zukunft zu führen, wo Energie leistbar ist und wir nicht von Energielieferanten abhängig sind.
Bürgermeister Manfred Wagner: „Energiegenossenschaften geben uns als Gemeinde und unseren Bürger:innen die Möglichkeit, regional selbst Strom durch Solaranlagen zu erzeugen und diesen innerhalb der Genossenschaft zu vernünftigen Preisen zu teilen.“